In der Wiese hinter unserem Bed & Breakfast laufen 11 Alpakas, 7 Weibchen und 4 Männchen. Fünf davon sind auf unserem Hof zur Welt gekommen. Alpakas sind kamelähnliche Tiere, die ursprünglich aus dem Andesgebirge in Südamerika stammen. Das männliche Tier wird Hengst genannt, das weibliche Stute. Die Jungen nennt man Fohlen oder Crias. Das Fell der Tiere besteht aus weicher Wolle. Ein gesundes Alpaka liefert jährlich 4 bis 5 Kilo Wolle, bei Hobbytieren wiegt die Wolle meist 3 bis 4 Kilo.
Die Tiere bringen ein leises, stöhnendes Geraüsch hervor. Wenn man ruhig auf sie zugeht, werden sie oft zutraulich. Sie bleiben jedoch sogenannte Fluchttiere, d.h. Fremden laufen sie erst einmal davon, doch sie kommen schnell wieder, denn sie sind auch neugierig… . Was sein Verhalten angeht, ähnelt das Alpaka dem Pferd. Es kann z.B. kräftig ausschlagen. Die Erziehung eines Alpakas kostet viel Zeit. Es ist wichtig, dass das Tier dem Menschen vertraut, denn seine Hufe müssen regelmässig geschnitten werden und jedes Jahr findet eine Schur statt. Das Scheren ist nicht nur notwendig, um die Wolle zu entfernen, sondern auch um das Tier auf Infektionen, Parasiten und sonstiges zu kontrollieren. Gras,viel Heu und zusätzlich etwas Kraftfutter, mehr brauchen die Tiere nicht. Ein 1.20 M. hoher Zaun reicht aus, ein Elektrozaun funktioniert nicht, wegen der dicken Wolle.
In den Niederlanden gibt es 2 Sorten von Alpaka, das Suri-Alpaka und das Huacaya-Alpaka. Letztere finden Sie bei uns. Stuten können das ganze Jahr über gedeckt werden und sind zwischen 340 en 345 Tage trächtig. Die Geburt eines Jungtieres ist Sache der Mutter. Menschen verursachen oft mehr Problemen als dass sie helfen. Auch wenn sie es gut meinen, sind Menschen nicht unbedingt willkommen und verursachen oft Stress. Daher wird auch gewitzelt, dass die wichtigsten Gegenstände für Geburtshelfer ein Fernglas und eine Kordel sind. Das Fernglas dient dazu, die Geburt aus der Ferne zu beobachten und die Kordel um die Hände zusammen zu binden, damit man nicht eingreifen kann. Natürlich muss geholfen werden wenn es Probleme gibt, aber meistens schaffen die Tiere alles selbst. Nur können die Mütter wegen ihrer kurzen Zunge das Junge nicht trocken lecken, und deswegen kommen Crias oft zwischen 10 en 16 Uhr auf die Welt, damit sie in der Sonne trocknen können.